Test: Beseitigt das Microsoft Sculpt Ergonomic Keyboard Schmerzen?

Das Microsoft Sculpt Ergonomic Keyboard war für mich ein echter Lebensretter.

Ich sitze den gesamten Tag am Computer. Ich bin Medizinjournalist und schreibe entsprechend sehr viel.

Mit der Zeit hat die Computerarbeit jedoch zu immer stärkeren Schmerzen in Handgelenk und Unterarmen geführt. Phasenweise war es mir kaum noch möglich, mehr als eine Stunde am Tag die Tastatur zu verwenden – und selbst das nur mit Schmerzen.

Die ergonomische Microsoft Sculpt Tastatur von Microsoft hat das Problem für mich erledigt. Bereits beim ersten Einsatz konnte ich weitaus länger tippen und hatte weniger Schmerzen. Nach einigen Monaten, zusammen mit ein paar anderen Maßnahmen, waren meine Probleme komplett verschwunden.

Mittlerweile verwende ich die Microsoft Sculpt seit über einem Jahr. Daher handelt es sich bei diesem Erfahrungsbericht um einen Langzeit-Test der Microsoft Sculpt.

Was das Microsoft Sculpt Ergonomic Keyboard besonders macht

Der Grund warum die Tastatur mir so sehr geholfen hat, ist simpel: normale gerade Tastaturen sind abgrundtief schädlich für die Hände. Sie zwingen uns, die Hände abzuknicken, sowohl horizontal, als auch vertikal. Bevor ich den Unterschied mit der Microsoft Sculpt gesehen habe, ist mir das nie bewusstgeworden.

Hier siehst du, was ich meine:

Ein Beispiel für eine Tastatur, die nicht ergonomisch ist

Bei einer geraden Tastatur müssen die Hände beim Tippen zur Seite abgeknickt werden.

V-Stellung: Grundlage einer Ergonomischen Tastatur

Das Problem mit den abgeknickten Händen lässt sich nur vermeiden, indem man die Tastatur „spreizt“. Es ergibt sich eine V-Form.

Das bedeutet, dass die beiden Seiten der Tastatur in einem Winkel zu einander stehen. So kannst du Tippen, ohne deine Hände abknicken zu müssen.

Hier siehst du die V-Form am Beispiel der Sculpt Tastatur:

Ergonomisches Keyboard

Gepolsterte Handauflage

Wie du im Bild oben siehst, hat die Tastatur eine großzügig bemessene Handauflage.

Die Polsterung ist dabei genau richtig. Es handelt sich um ein dünnes Polster, dass weich genug ist, um lange arbeiten zu können, ohne dass es zu Druckschmerzen kommt.

Man sinkt aber nicht ein. Viele andere Handauflagen übertreiben es und sind so weich, dass durch das Einsinken neue Probleme für die Ergonomie entstehen. Das Problem habe ich bei der Microsoft Sculpt nicht.

Negativer Winkel: Hände Zeigen Bequem nach Unten

Normale Tastaturen zwingen die Hände dazu, leicht nach oben abzuknicken.

Tastatur und Hand

Ich habe mit Absicht ein Bild benommen, bei dem die Hände extrem nach oben zeigen, um das Problem besser hervorzuheben. Aber auch wenn man die Hände flacher auflegt: sie werden immer leicht nach oben zeigen. Schlicht und ergreifend, weil die Finger Platz zum Tippen brauchen.

Selbst gerade Hände wären nicht ergonomisch. In entspannter Haltung zeigen die Hände minimal nach unten. Komplett gerade Hände würden auf Dauer zu Verspannungen führen.

Die Microsoft Sculpt hat das Problem gelöst, indem ein keilförmiges Podest die Tastatur in Schräglage versetzt.

Die Hände zeigen beim Tippen minimal nach unten, was für eine sehr entspannte Haltung sorgt.

Das Podest ist mit Magneten befestigt und abnehmbar. Beim Arbeiten auf dem Schreibtisch verwende ich es immer, da es einen großen Unterschied für mich macht.

Ich nehme das Podest nur ab, wenn ich von einer Couch oder einem Sessel aus tippen will. Zusammen mit meiner Trackballmaus ist das eine angenehme Abwechslung für die Muskulatur.

Man sieht den negativen Winken in der vertikalen der Tastatur
Bild von der Seite

Wellenförmige Fläche

Mich irritierte zunächst, dass die Tastatur seitlich abkippt.

Oder um es anders zu formulieren: man hat auch in der Horizontalen eine V-Form:

v form horizontal

Auf den ersten Blick sieht das unbequem aus. Das liegt daran, dass wir uns über die Jahre hinweg an unergonomische, gerade Tastaturen gewöhnt haben.

Wenn man die Hände gerade nach vorne ausstreckt und versucht die Handflächen exakt parallel zum Boden auszurichten, dann muss man die Muskulatur in den Armen dazu anspannen.

In ihrer natürlichen, entspannten Position zeigen die Handflächen dagegen schräg zum Boden. Die Form der Microsoft Sculpt Tastatur ahmt das nach.

Die ersten Tage haben sich meine Handgelenke beim Tippen durch die schräge Tastatur leicht gedehnt angefühlt. Das Gefühl war nicht unangenehm – es war einfach da. Nach circa einer Woche hat sich die schräge Tastatur komplett natürlich angefühlt. Ich kann mir nicht vorstellen, jemals wieder eine flache Tastatur für längeres Schreiben zu verwenden.

Nachteile: Höchstens Kleinigkeiten im Test gefunden

Ich bin ein kritischer Mensch und habe immer etwas auszusetzen. So auch an der Tastatur von Microsoft. Jedoch handelt es sich bei keinem der Punkte um ein Problem mit der Ergonomie selbst – die ist nämlich 1A.

Begrenzte Mobilität

Die ergonomische Form der Tastatur sorgt dafür, dass sie ziemlich groß ist.

Ich reise sehr viel und habe das Microsoft Sculpt Ergonomic Keyboard immer in meinem Rucksack dabei. Aber es macht sich doch bemerkbar, dass mit Laptop, Ladekabel, Tastatur und Maus nicht mehr viel Platz in der Tasche ist.

Die Tastatur ist etwas kleiner als ein 15,6 Zoll Laptop. Wenn du einen solchen Laptop in deinen Rucksack bekommst, dann solltest du auch die Tastatur reinbekommen.

Zunächst hat mir irritiert, dass die Batterien der Tastatur innerhalb einer Woche leer wurden, wenn ich die Tastatur jeden Tag im Rucksack transportiert habe. War ich dagegen für ein paar Wochen fest in einem Büro, so war kein Austausch der Batterien nötig.

Erst nach einiger Zeit habe ich kapiert, warum sich die Batterien bei häufigem Transport schneller entleeren: es gibt keinen Ausschalter an der Tastatur. Wenn die Tastatur im Rucksack ist, werden ständig Tasten gedrückt und die Tastatur versucht laufend diese Information an einen (nicht vorhandenen) Empfänger zu schicken. Man könnte sich Abhilfe schaffen, indem man die Batterien jedes Mal rausnimmt, wenn man die Tastatur transportiert. Dafür bin ich aber zu faul und kaufe eher öfter Batterien.

Nur im Paket mit einer Maus erhältlich

Die Taststatur gibt es nur im Paket mit der Microsoft Sculpt Ergonomic Mouse.

Was mich dabei nervt: der USB Stick, mit dem man die Tastatur an den Laptop anschließt, ist in der Maus verstaut. Beide Geräte teilen sich den selben USB-Empfänger. Das bedeutet: ich muss immer die Maus mitschleppen, oder den USB Stick irgendwo anders sicher verstauen, sodass er nicht verloren geht.

Der USB Stick ist unzertrennbar mit der Tastatur verknüpft. Es gibt keinen Ersatz. Verliert man den USB Stick, muss man die Tastatur neu kaufen. Klingt radikal, macht aber Sinn, da andernfalls Hacker die Verbindung zwischen Tastatur und PC kapern und alles getippte Speichern könnten. Das wären keine guten Aussichten für Passwörter.

Zurück zur mitgelieferten Maus: Ich finde sie unergonomisch. Die Maus ist klobig und zwingt den Nutzer, die Hand nach oben abzuknicken. Das ist ein krasser Unterschied zur Tastatur, die gerade Wert auf eine neutrale Handhaltung legt. Jedoch gibt es bei Ergonomie kein Standardkonzept, dass auf jeden gleich passt. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Maus sich für andere Nutzer gut anfühlt.

Fazit des Tests: Exzellente Ergonomie

Das Microsoft Sculpt Keyboard unterscheidet sich massiv von jeder anderen Tastatur, die ich zuvor getestet habe.

Die Sculpt Tastatur sorgt dafür, dass die Hände sich sowohl vertikal, als auch horizontal in einer neutralen Position befinden. Es gibt zwar ein paar andere ergonomische Tastaturen, die ähnliches versuchen, aber keine macht das so konsequent wie die Sculpt Tastatur.

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Musst du beruflich viel schreiben? Oder verwendest du in der Freizeit häufig eine Tastatur, beispielsweise für Computerspiele? In beiden Fällen kann ich eine 100%ige Kaufempfehlung für die Tastatur aussprechen.

Deine Hände werden es dir danken.